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Am Abend des Vortages kurze Busfahrt Messkirch-Beuron, dann am Donnerstag, 10. September 2020 Beuron – Stetten bei Mühlheim an der Donau 08:45-18:00 20km
Zuerst geht’s im Talboden entlang der Donau, manchmal am Fusse von beeindruckenden Felsen bis zum Jägerhaus. Hier führt eine Trittsteinbrücke über die Donau und anschliessend geht es einen
Waldpfad hinauf und bei der Höhle Sperberloch vorbei zum Berghaus Knopfmacher und zum gleichnamigen Felsen mit einer tollen Aussicht auf das Donautal und zurück zum Kloster Beuron. An der Kante
geht es nun durch eine nette Landschaft zum Stiegelesfels und Laibfelsen, beide mit ebenfalls herrlichen Ausblicken ins Donautal. An einem wunderbaren Ort an einer Waldlichtung steht die
schmucke, zu einem Halt einladende „Mattheisen-Kapelle“, die ursprünglich als Einsiedelei vom Fridinger Matthias Epple nach dem Ersten Weltkrieg errichtet wurde. Fridingen hat einen Skilift und
eine Skihütte und gehörte über 400 Jahre zu Österreich, dessen Wappen das Tor der Zehntenscheuer noch heute ziert. Sehenswert waren auch das sogenannte "Ifflinger Schloss" und das schönste
Bürgerhaus des Ortes, das Scharfeck. Wieder geht es hinauf zum Platz Alt-Friedingen, das etwa 200 Jahre bewohnt war, bevor es aufgegeben wurde und weiter auf dem Plateau zur Kirchenruine Maria
Hilf, die lange Zeit ein Wallfahrtsort mit 20'000 Pilgern pro Jahr war. Erst hier senkt sich der Weg hinunter nach Mühlheim mit einer schmucken Oberstadt mit Schlössern, sehr altem Rathaus und
der Kirche St. Magdalena. Die neueren Quartiere liegen auf der anderen Seite der Donau und daneben auch mein Tagesziel Stetten.
Freitag, 11. September 2020 Stetten bei Mühlheim an der Donau – Tuttlingen 08:45-13:30 14km
Heute wählte ich eine kürzere Etappe, damit ich mir nachher Tuttlingen ansehen konnte. Zuerst ging es jedoch auf einem netten Wanderweg zum an Kirchen und Kapellen reichen Nendingen. Am Ortsanfang begrüsst einen die Kapelle Ave Maria, mitten im Ort die Kirche St. Peter + St. Jakob und die St. Blasiuskapelle, am Ortsausgang die kleine Annakapelle und etwas weiter weg die Ottilienkapelle, die früher ein Wallfahrtsort für Augenleidende war. Am oder im Wald führte der Weg bis an den Ortsrand von Tuttlingen. Erstes Ziel ist der Marktplatz mit dem schönen Rathaus und die evangelische Stadtkirche St. Peter und PauI mit ihrer reich gegliederten Jugendstilfassade, die als eine der schönsten in Süddeutschland gilt. Auffallend ist auch der Fruchtkasten, ein früher als Speicher oder Scheune dienendes Gebäude und das heute ein Museum beherbergt. Am Aesculap-Platz beim Bahnhof liegt unübersehbar das sogenannte „Tuttlinger Schloss“, der Hauptsitz der Firma Aesculap, das älteste und renommierteste Unternehmen der Chirurgiebranche in Tuttlingen. Weitere rund 600 Herstellerbetriebe von chirurgischen und medizintechnischen Erzeugnissen machen die Stadt zum „Weltzentrum der Medizintechnik“.
Samstag, 12. September 2020 Tuttlingen – Immendingen 08:45-17:00 23km
Entlang der Donau und nachher auf einem Fuss- und Radweg wandere ich zum ersten Ort Wurmlingen, wo das bekannte Hirsch-Bier gebraut wird. Aber auch ein schönes Ensemble mit alter Vogtei, früherem Rathaus und Galluskirche sowie weiter oben die Sebastianskapelle sind einen Rundgang wert. Nach einem Pausenkaffee geht’s über den ersten Hügel konstant bergwärts und wieder hinunter zur Ruine Burg Konzenberg und weiter zum Ort Esslingen mit der, gerade in Renovation befindlichen Jakobskirche mit nettem Pfarrhaus, Pfarrscheuer und Pfarrschöpfle. Nochmals ein letzter Anstieg heute im schattigen und ausgedehnten Wald bis zur Lindentälehütte, wo es eine wohlverdiente Pause gibt. Unterwegs verabschiede ich mich vom markierten Jakobsweg und laufe nach Immendingen hinunter und fahre mit dem Zug nach Tuttlingen zurück. Allerdings hätte es hier im Gasthof Kreuz und in der Pension Panda auch Übernachtungsmöglichkeiten gegeben, was ich aber vorher nicht wusste.
Sonntag, 13. September 2020 Immendingen – Kirchen-Hausen 09:15-17:45 22km
Mit dem Zug von Tuttlingen nach Immendingen und anschliessend ging ich sofort auf den Weg. Im ersten Ort Bachzimmern stand früher eine Eisengiesserei und davon ist das Verwaltungsgebäude immer noch erhalten sowie ebenfalls das frühere Jagdschloss. Gegenüber liegt das Restaurant Flamme und lädt zu einer Kaffeepause im Garten ein. Ein Aufstieg durch das Schweizertal führt hinauf zu den grossen Windräder und der anschliessende Abstieg nach Amtenhausen, wo früher eine Benediktinerinnenabtei bestand. Einige Gebäude wurden zu Wohn- und Landwirtschaftsgebäuden umgebaut und das Prioratsgebäude wird heute als Wohnhaus genutzt. Durch Wald und Wiesen führt ein Weg durch ein Tälchen nach Zimmern, wo ich ein Mittagessen einnahm in einem Restaurant, wo die Frau gerade ihren Mann mit fünf Kindern verlassen hat (ich wünsche, sie schaffen das; jedenfalls bewirteten die Kinder die Gäste fleissig und gut). Weiter ging’s auf dem Donauradweg mit viel Sonntagsausflüglern und Nachmittagssone. Geisingen überrascht mich mit einem netten Ortskern und nach dem Besuch der Nikolauskirche geht’s flott zum Tagesendziel Kirchen-Hausen.
Montag, 14. September 2020 Kirchen-Hausen – Blumberg 08:15-16:00 20km
Bevor ich auf den Weg gehe, besichtige ich die örtliche Kirche St. Marien und steige dann zum Bergle hinauf zur Antoniuskapelle. Durch den Wald auf Naturwegen und anschliessend auf dem Radweg geht es nach Aulfingen und auf einer eigenen Variante wieder durch den Wald nach Leipferdingen zur früheren Wallfahrtskirche St. Michael. Nach einer Weile gelange ich in die Gegend bei Riedöschingen, wo 1499 im Schweizerkrieg das Dorf Aitlingen zerstört wurde und nie wieder besiedelt wurde. Bald wird der Lärm der Sägerei lauter, der den Vorort von Blumberg, Zollhaus ankündigt. Hier steht der Museumsbahnhof der Sauschwänzlebahn; aber heute ist es hier still. Nur noch wenige Kilometer sind es bis ins Zentrum von Blumberg aber alle Übernachtungsmöglichkeiten sind ausgebucht. Darum fahre ich mit dem Bus ins nahe Riedböhringen, dem Heimatort des früheren Kardinals Bea und dem hier ein Museum gewidmet ist. Morgen fahre ich mit dem Bus wieder zurück nach Blumberg.
Dienstag 15. September 2020 Blumberg – Schleitheim – Winterthur Seen 08:30-15:45/17:51 17km
Hier verlasse ich nun die Jakobswege und wandere auf dem Schwarzwaldostweg nach Grimmelshofen und auf einsamen Wegen über einen Hügel in Richtung Schleitheim in der Schweiz. Schon bald erreiche ich das Ortsende und auf schmalen Pfaden, Treppen und Brücken im Tal des Schleifenbachs gelange ich zum Wasserfall und zum ersten Dorf Achdorf, wo der Bach in die Wutach fliesst. Am Anfang ist es eine kleine Asphaltstrasse, aber bald zweigt ein schmaler Pfad ab zu den wilden Wutachflühen. Obwohl nicht gefährlich, ist Trittsicherheit und Vorsicht bei diesen imposanten Felsen und schluchtartigen Abschnitten von Vorteil. Am Schluss kreuze ich den Talweg bei einem Rastplatz und der Wutach-Brücke der Sauschwänzlebahn. An den breiten Brückenpfeilern sieht man, dass die Bahn ursprünglich als Doppelspur geplant war, aber später nur einspurig gebaut wurde. Auf der anderen Seite führt der Wanderweg am Portal des Weiler Kehrtunnels vorbei zur Bahnstation Lausheim-Blumegg und weiter nach Grimmelshofen. Nun beginnt ein letzter Aufstieg und oben geniesse ich eine wunderbare Aussicht auf die Schwäbische Alb. Nach der Grenze Deutschland-Schweiz reicht der Blick auf der anderen Seite des Waldes über Beggingen zum Hagen und zum Schleitheimer Randen und bald ist mein Ziel Schleitheim in Sicht, wo ich den Bus besteige und über Schaffhausen nachher mit dem Zug heimfahre.